Löten ... Tipps und Tricks

[Gasco]

Hallo zusammen

in der Tageszeitung hatte ich folgende Frage gestellt :

Hallo zusammen

weil grad das Thema löten aktuell ist, ich wollte euch mal fragen wie Ihr einen Lackdraht an ein 0,14er oder ähnliches Kabel lötet.
Ich mach das immer so Kabel abisolieren, dann den Lackdraht kurz mit dem Feuerzeug erhitzen um den blanken Draht zu haben. Den Lackdraht um das abisolierte Kabel wickeln und das ganze im Zinnbad verzinnen. Dann noch mit Schrumpfschlauch isolieren.

Jetzt die Frage gibts noch einfachere, sicherere Methoden ??

ich erhielt folgende Antwort:

Hallo Bodo,
Du kannst den Lackdraht bzw. das Drahtende auf einer "Asperin-Brause-Tablette" mit dem Lötkolben erhitzen. Die Salicylsäure ätzt den Lack weg und macht das Cu schön blank zum löten. Chemie ist halt doch immer die eleganteste Lösung und der Mechanik überlegen.
Gruss
Peter

ich wollte den Tipp nicht im nirwana verschwinden lassen, vielleicht hilfts dm ein oder anderen

gibts eventuell noch mehr ?

[rstaiger]

Hallo Bodo,

das Erhitzen habe ich nach einem Forums-Tipp auch probiert, allerdings mit etwas dünnerem Lackdraht, 0,025er glaube ich, und mit der Lötstation. Auf 420 Grad und dann den Draht durch Lötzinn auf der Lötspitze ziehen, möglichst frisch, damit das Flussmittel noch funzt. Das sei der Geheimtipp. Die Methode ist bei mir aber unzuverlässig: Meist raucht das Flussmittel zu schnell ab. Manchmal hat sich der Draht einfach „aufgelöst“, ist halt weg. Und manchmal ist der Lack ab wie es sein sollte. Das ist blöd, wenn bei fertig gekauften sauteuren Laternen für die Spur Z nach und nach der Draht zu Ende geht und du merkst, gleich sind 20€ fällig.

Ich bin auch noch auf der Suche. Ich fürchte, es gibt unterschiedliche Lacksorten und dadurch nicht das eine für alle passende Rezept.

LG Ralph

[Nohabfan1106]

Hallo Ralph

das Erhitzen habe ich nach einem Forums-Tipp auch probiert, allerdings mit etwas dünnerem Lackdraht, 0,025er glaube ich, und mit der Lötstation. Auf 420 Grad und dann den Draht durch Lötzinn auf der Lötspitze ziehen, möglichst frisch, damit das Flussmittel noch funzt.

Ich kann für mich sagen, dass es bei mir einwandfrei funktioniert.
Das kann sicher vom Lot, Lackdraht und Temperatur abhängig sein.

Ich würde die 420°C nicht in Stein gemeißelt sehen.
Versuch doch mal in Stufen ab ca. 350°C mit Reststücken deines üblich verwendeten Lackdrahts zu einem für dich tragbaren Ergebnis zu kommen.

Ich nehme üblicherweise irgendwas zwischen 360 und 400°C.

Ich kann mir gut vorstellen, dass der dünnere Lackdraht die hohen Temperaturen nicht so gut toleriert und die Lackschicht auch sehr dünn ist.

Vielleicht klappt es ja. Ich drücke dir die Daumen.

[Dominik]

Hallo alle zusammen

Bei einer gute Station reichen 350 Grad für das entlacken mit Lötzinn. Ich nehme dafür billiges Lötzinn das mehr Flussmittel enthält. Wichtig ist da vor allem eine Lötrauchabsaugung. Die Dämpfe sind nicht gut für die Gesundheit.

[raily74]

Hallo zusammen,

den hier verlinkten Kupferlackdraht entlacke ich genau so wie von euch beschrieben, allerdings mit 360°C und bleihaltigem Lot. Meist reicht ein frischer Tropfen für zwei bis drei Enden des Drahtes. Je häufiger man es macht, umso besser geht es. Ich habe dabei festgestellt, dass es am besten geht, wenn man den Draht mit einer Pinzette nah am Ende fasst, damit man es so nah wie möglich an der Lötspitze vorbeiführen kann. Als Kupferlackdraht und Lötspitze sollten sich berühren und der Kupferlackdraht sollte von Lötzinn umgeben sein.

Ich hoffe, die Beschreibung hilft etwas weiter.

[rstaiger]

… das hört sich gut an! Dann starte ich mal meine private Versuchsreihe, muss doch gehen.

Hallo Michael, hat bleihaltig Vorteile? Und, kann ich mit der selben Lötspitze erst mit Blei und danach wieder ohne Blei arbeiten, oder muss ich die Spitze wechseln?

Hallo Bodo, Du erwähnst ein Lötbad, kannte ich nicht, hab‘s nachgeschlagen. Hat das Vorteile gegenüber Zinn auf der Lötspitze? Was sind Deine Erfahrungen und welches Gerät verwendest Du?

LG Ralph

[Gasco]

Hallo Ralph

gerade wenn du viele Kabelstücke zum verzinnen hast, bei mir warens für die RGB und normalenLeds meiner Tag/Nacht Beleuchtung über 4000 Stück hilft dir so ein Lötbad enorm.
Unerläßlich ist dabei natürlich auch das entfetten, da sonst das Zinn nicht gut angenommen wird. Ich verwende dazu 25%ige Phosphorsäure. Kabel kurz eintauchen und dann ins Bad, klappt einwandfrei

Ich verwende dieses Teil Lötbad Das ist Temperaturregelbar und bis dato zuverläßig
Es gibt natürlich auch andere z.B von Ersa, aber die waren mir zu teuer

Phosphorsäure bekommst du in der Apotheke, aber es kann sein, dass die dich nach einem Giftschein fragen. Ich besorgs mir im Netz, bei Bedarf kann ich dir eine Quelle nennen

Das ganze natürlich nur in gut belüfteten Raum oder im Freien

[raily74]

hat bleihaltig Vorteile? Und, kann ich mit der selben Lötspitze erst mit Blei und danach wieder ohne Blei arbeiten

Moin Ralph,

Ob es beim Entlacken Vorteile bringt, kann ich nicht beurteilen. Ich habe mir vor einigen Wochen bleifreies Lötzinn zugelegt und habe, zugegebenermaßen mit der verbleiten Lötspitze, keine guten Ergebnisse beim Zusammenbau der ersten Platine erzielen können. Ich habe nur fette Klumpen und Kurzschlüsse erzeugt. Die Fehlerquote war extrem hoch. Selbst mit 420°C wollte dieses Zeug nicht vernünftig fließen. Für den ersten Versuch hat mir das dann gereicht, sodass ich mir im Anschluss 1500g bleihaltiges Lötzinn zugelegt habe.

Mir fehlen also mit bleifreiem Lötzinn die Langzeiterfahrungen.

[Gasco]

Hallo Michael

Für den ersten Versuch hat mir das dann gereicht, sodass ich mir im Anschluss 1500g bleihaltiges Lötzinn zugelegt habe.

Wo doch die EU so um deine Gesundheit besorgt ist also wirklich.....

nein ernsthaft, ich habe auch einen großen Vorat an bleihaltiges Lötzinn. Bei meiner Tag/Nacht Beleuchtung wäre ich ja verrückt geworden

[rstaiger]

gerade wenn du viele Kabelstücke zum verzinnen hast, bei mir warens für die RGB und normalenLeds meiner Tag/Nacht Beleuchtung über 4000 Stück hilft dir so ein Lötbad enorm.

Hallo Bodo, danke für die Tipps. Das Bad ist also gut für Massenproduktion. Ich bewege mich in anderen Sphären, viel weiter unten. Ich schau mal, ob meine Platte so eine Belastung tragen kann. Im Ernst, bei 5 bis 10 Stück bin ich außerhalb Deiner Größenordnung. Da wird’s sich kaum lohnen, kiloweise Lötzinn einzuwerfen.

4000 LED, das ist beeindruckend. Das hast Du bestimmt irgendwo beschrieben - wo?

Wenn ich mal die Zweitbahn anfange, ist das ein guter Weg. Bei Amazon hatte ich auch Deine Wanne gesehen. Der Preis war natürlich toll gegenüber den einheimische Teilen.

LG Ralph

[Gasco]

Hallo Ralph

schau einfach mal meine Neue an, den Link findest unten

[rstaiger]

Mir fehlen also mit bleifreiem Lötzinn die Langzeiterfahrungen.

Hallo Michael,

sorry für die späte Rückmeldung zu den bleifrei-Langzeiterfahrungen. Wenn mal Zeit gewesen wäre, saß ich die letzten Tage bei miesem Empfang im Ländle vor dem Wohnmobil in der Sonne oder im Dunkel bei Rotwein-Untersuchungen.

Zum Lötthema:
Früher habe ich mit ungeregelten Lötkolben nur bleihaltig gearbeitet, seit meiner MLL-Löterei ausschließlich bleifrei mit einer Lötstation Ersa i-con pico, meist bei 320 Grad. Lötzinn meist Felder ISO-Core clear, 0,5mm. Die Spitze ist meist ein Meißel mit 2 mm Breite. Vorher war sie breiter. Das ging schlechter. SMD habe ich noch nicht probiert, kommt aber demnächst.

Bis auf Ausnahmefälle geht das schnell und problemlos. Das Lötzinn verläuft schnell und benetzt gut. Probleme gibt‘s nur manchmal, wenn ich korrigiere, also die Beinchen schlecht sitzen, und ich nachlöten muss. Dann entstehen manchmal (selten) Rückstände und die Benetzung funktioniert nur noch mit Flussmittel (auch damit nicht gut). Bestimmt mache ich da was falsch. Hab nur noch nicht rausgefunden was.

Ich hätte keinen Grund, zurück zu bleihaltigem Lötzinn zu wechseln. Ich habe auch gelesen, dass abwechselnde Sorten mit derselben Spitze oder auf derselben Platine Schrott produzieren, probiere ich also lieber nicht.

LG Ralph

[rstaiger]

schau einfach mal meine Neue an, den Link findest unten

Hallo Bodo,

ich hab das Gesamtkunstwerk durchgearbeitet - das verschlägt mir die Sprache! Sehr sehr schön ist das.

Ich bin gespannt wie es weiter geht. Die fehlenden Kleinigkeiten werden Dich bestimmt noch Jahre beschäftigen und mich beim Zuschauen, oder? Ich frage mich, was Du eigentlich machst, falls die Anlage mal fertig wird? Oder ist genau das der Plan: Sie darf einfach nicht fertig werden.

LG Ralph

[Gasco]

Hallo Ralph

wie sagt man so schön, der Weg ist das Ziel .....

[Holger28]

Der meiner Erfahrung nach größte Einflussfaktor ist der Lack. Natürlich bei Bezugsquellen schwer vorherzusagen, wie gut es geht. Der Draht aus meiner letzten Ali-Bestellung lässt sich gut ohne Vorbehandlung nur in Lötzinn tauchen benetzen. Auch Wicklungen von älteren Elektromotoren haben oft passende Qualität und auf so einer für 220 V ausgelegten Spule sind mehr Meter als ich für die Moba brauche - Stichwort Upcycling

VG Holger